Bist du auch schon im Club der Pubertiere? Mit täglichem Affenzirkus zu Hause oder in der Schule?
Ein ziemlich passendes Wortspiel, wenn man aus der Sicht der Evolutionspädagogik einen Heranwachsenden betrachtet. Denn die aktivste und wichtigste Stufe bei jungen Menschen zwischen zwölf und sechzehn Jahren ist die 5. Evolutionsstufe – der Affe. Hier manifestiert sich die Gruppensicherheit. Durch den enormen Wachstumsschub im Gehirn werden Millionen neue Nervenzellen verknüpft, die vorhandenen sortiert und selten gebrauchte eliminiert. Gerald Hüther, der bekannte Hirnforscher bestätigt:“ Eine Vielzahl von Nebenwegen werden beseitigt, wichtige Wege werden zu Autobahnen ausgebaut.“ Gefühlsausbrüche und Sprunghaftigkeit gehören zur Tagesordnung. Zu allem Übel spielt dann auch noch der Hormonhaushalt verrückt: Sexualhormone verwandeln das eben noch mit der Barbie spielende Töchterchen in eine launische Furie und der sonst relativ ausgeglichene Junior lässt das Kuscheln bei Mama sein und schaut jetzt lieber den Mädels auf der Straße hinterher.

Dieser enorme Entwicklungsschub beeinflusst aber auch die Reflektion in der Gruppe sehr stark. Ich und Du, unterwürfig, angepasst, gleichgültig oder doch rebellisch?
Ein pubertierender Jugendlicher schwankt wie ein Affe zwischen zweckgebundener sozialer Einbindung, Gruppenbewusstsein bis hin zur Rolle des Anführers, der alles im Griff haben möchte.
Ist hier die wichtige Gruppensicherheit blockiert, stehen zu wenige Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit in der Schule, Unruhe oder die Außenseiterrolle sind typische Verhaltensweisen. Lehrer und Eltern stehen vor einem Rätsel. Weder Appelle noch Sanktionen bewirken eine Veränderung des Verhaltens. Ganz im Gegenteil: der junge Mensch fühlt sich unverstanden und zieht sich noch mehr zurück.

Also was tun mit einer Gruppe pubertärer Affen?
Die Evolutionspädagogik kann die „Sprache“ der Kinder verstehen und die jeweilige blockierte Gehirnstufe mit Körperübungen ins Gleichgewicht bringen. So erkennt der Jugendliche die gesamte Verhaltensbandbreite und ist in der Lage sein Potential voll auszuschöpfen.
